Über uns

Wir sind eine offene Gruppierung queerer Menschen, die in Köln kritische Pride-Veranstaltungen plant. Wir  streben dabei an, einem antikapitalistischen und antirassistischen sowie intersektionalen1 Anspruch gerecht zu werden. Wir verstehen uns als unkommerziell und unabhängig von politischen Parteien.

Wir treten der kapitalistischen Kommerzialisierung des CSDs entgegen und verstehen unsere Befreiung als fortlaufenden politischen Kampf. Wir sehen uns dabei unter anderem in der Tradition der Stonewall-Riots, die maßgeblich zu LGBTIQA+ Befreiungskämpfen beigetragen haben und besonders von Trans-Frauen of Color geprägt wurden.

Dieser Kampf ist noch lange nicht vorbei. Auch wenn LGBTQIA+ Personen in einigen Bereichen mittlerweile mehr Rechte zugestanden werden, ändert sich an den Lebensrealitäten vieler wenig. Weiterhin wird Homo- und Transfeindlichkeit häufig nicht als Fluchtgrund anerkannt und Transfrauen regelmäßig kein Zugang zu Frauenhäusern gewährt. Auch nehmen körperliche Übergriffe gegenüber LGBTQIA+ Personen weiter zu. Wir wollen keine unpolitische Pride feiern, solange sich an dieser Realität nichts ändert!

„Radical CSD Köln“ ist aus der Gruppe „Stonewall Remember & Act“ hervorgegangen, die in den vergangenen Jahren den Alternativen CSD in Köln organisiert hat. 2019 wurde die fehlende Beteiligung von BIPoC-Personen in die Organisation kritisiert. Wir nehmen diese Kritik sehr ernst und werden dies in unserer Art der Organisierung und den Inhalten unserer Veranstaltungen in Zukunft berücksichtigen.

Kommt zum Radical CSD 2020!

None are free until all are free!

 

 

1 Intersektionalität beschreibt die Überschneidung und Gleichzeitigkeit von verschiedenen Diskriminierungsformen (z.B. Rassismus, Misogynie, Transfeindlichkeit, Antisemitismus, Homofeindlichkeit, Ableismus oder Klassismus) in einer Person: Intersektionelle Diskriminierung liegt vor, „wenn – beeinflusst durch den Kontext und die Situation – eine Person aufgrund verschiedener zusammenwirkender Persönlichkeitsmerkmale Opfer von Diskriminierung wird.“ (Becker Schmidt 2007, S. 57). 

2 Ein ausführliches Statement zu der Kritik und unseren Umgang damit findet sich hier.

Literatur: 

Becker-Schmidt, R. (2007). Logiken der Differenzsetzung, Verschränkungen von Ungleichheitslagen und
gesellschaftliche Strukturierung. In G.-A. Knapp & A. Wetterer (Hrsg.), Achsen der Differenz. Gesellschaftstheorie und feministische Kritik (Bd. 2, S. 56–83). Münster: Westfälisches Dampfboot.

Herbst/Fall 2020